27. Mai 2009 Der vierte Kandidat Erst nachdem derjenige Horst Köhler, der nicht den Künstlernamen Guildo Horn trägt, seine Wiederwahl erreicht hatte, erfuhr ich, dass es nicht drei, sondern vier Kandidaten gab. Ich war zwar nicht wahlberechtigt, bin aber dennoch enttäuscht. Wer also ist Frank Rennicke? Köhler ist der charakterarme, aber prinzipienfeste Amtsinhaber (also glücklicherweise das Gegenteil seines Vorgängers), Schwan ist seine immer etwas arrogant wirkende Dauergegenkandidatin, Sodann der Zählkandidat, der seine Amtsführung nicht am Grundgesetz, sondern an den Zehn Geboten ausrichten wollte. In den ganzen Monaten vor der Wahl wurde die halbwegs informierte Öffentlichkeit, zu der ich mich zähle, im Glauben gelassen, es gäbe nur diese drei. Ich will gar nicht wissen, wer Frank Rennicke ist. Als Gruppe sind die Nazis meine Gegner und deshalb interessant, aber einzelne Nazis? Was mich ärgert, ist das Totschweigen. Da werden ja nicht die Nazis totgeschwiegen, das macht denen nichts. Totgeschwiegen wird meine geistige Freiheit. Die Medien glauben offenbar, mir die Wahrheit nicht zumuten zu können. Sie glauben, wenn ich höre, dass da ein Nazi kandidiert, werde ich vor Begeisterung selbst ein Nazi. Sie trauen mir den nötigen Verstand nicht zu. Lieber lassen sie mich in dem Glauben, alles sei in Butter. Was ist aus der edlen Aufgabe geworden, Leser, Hörer und Zuschauer umfassend zu informieren? Ist es schon wieder wehrkraftzersetzend, schlechte Nachrichten weiterzugeben?
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